Förderung für umweltfreundliche Häuser
Familien mit Kindern sollen bei ihrem Traum vom Eigenheim unterstützt werden.
Das Bundesbauministerium startete am 1. Juni das Programm "Wohneigentum für Familien (WEF)", um Familien mit Kindern beim Bau oder Erwerb von klimafreundlichem Wohneigentum zu unterstützen. Das Programm zielt darauf ab, Familien mit geringen und mittleren Einkommen bei der Eigentumsbildung zu unterstützen. Es werden nur Neubauten gefördert, die einen niedrigen CO2-Fußabdruck über ihren gesamten Lebenszyklus aufweisen. Die Bundesregierung stellt dafür bis zu 350 Millionen Euro für zinsverbilligte Kredite bereit.
Der Zinssatz für die Kredite liegt zum Start des Programms bei 1,25 Prozent für eine Laufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von zehn Jahren. Die Förderung richtet sich an Familien mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von maximal 60.000 Euro, zuzüglich 10.000 Euro für jedes weitere Kind. Die geförderten Bauvorhaben müssen den energetischen Standard EH-40 für Neubauten erfüllen und geringe Treibhausabgasemissionen im Gebäudezyklus aufweisen. Personen, die bereits Baukindergeld erhalten haben oder Wohneigentum besitzen, sind nicht förderberechtigt.
Die Höhe der Kredite hängt von der Anzahl der minderjährigen Kinder im Haushalt und der Energieeffizienz der Gebäude ab. Familien mit bis zu zwei Kindern können zinsverbilligte Darlehen von bis zu 140.000 Euro erhalten, während Familien mit fünf oder mehr Kindern bis zu 190.000 Euro erhalten können. Bei besonders nachhaltigen Häusern sind Kredite von bis zu 240.000 Euro möglich.
Das neue Förderprogramm wird vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes grundsätzlich begrüßt, jedoch werden Bedenken hinsichtlich der strengen Förderbedingungen geäußert. Der Verband hätte sich höhere Einkommensgrenzen gewünscht und weist darauf hin, dass die aktuellen Grenzen in vielen Städten angesichts der gestiegenen Bau- und Immobilienpreise zu niedrig sind. Die CDU teilt ebenfalls die Meinung, dass die Einkommensgrenze zu niedrig ist und auch Haushalte mit höheren Einkommen eine Förderung benötigen. Es gibt jedoch auch Gegner des Programms, die das freistehende Einfamilienhaus für ein überholtes Konzept halten. In vielen Städten werden Maßnahmen ergriffen, um den Neubau von Einfamilienhäusern zu verbieten oder zumindest zu erschweren. Das Ziel hierbei ist oft, die wenigen noch verfügbaren Flächen so zu nutzen, dass dort möglichst viele Wohneinheiten entstehen.
Wie viele Familien die Förderung am Ende in Anspruch nehmen werden, wird sich noch zeigen. Viele Familien leiden stark unter der hohen Inflation, und obwohl ein Kredit mit 1,25 % Zinsen aktuell niedrig erscheint, war dies vor einem Jahr noch die Norm.
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Autor: Paul Kube, Vermieterclub e.V.
Bildnachweis: Freepik
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