Bürokratieabbau für Solaranlagen
Wie der neue Gesetzentwurf Solar attraktiver machen soll.
Die deutsche Bundesregierung plant eine Reduzierung der bürokratischen Hindernisse für den Ausbau der Solarenergie. Das von den Grünen geführte Wirtschaftsministerium beabsichtigt, eine Reihe von Maßnahmen zu verabschieden, die dazu dienen sollen, die Produktion von Solarstrom zu erhöhen. Insgesamt wurden über 50 bürokratische Barrieren identifiziert, die den Ausbau der Solarenergie behindern. Das geplante Gesetz könnte im Herbst im Parlament diskutiert werden und möglicherweise Anfang 2024 in Kraft treten.
Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die aktuelle Situation als einen "bürokratischen Dschungel" bezeichnet, der im Laufe der Jahre entstanden ist und nun zu einem Hemmnis für Investitionen geworden ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen sowohl für private Solaranlagenbesitzer als auch für gewerbliche Betreiber von Vorteil sein.
Was sind die geplanten Änderungen?
Die Installation von Balkonkraftwerken soll in Zukunft einfacher werden. Baut man sich ein Balkonkraftwerk ein, muss man dieses in Zukunft nicht mehr beim Netzbetreiber anmelden. Außerdem muss man nicht mehr so viele Angaben im Marktstammregister machen wie früher. Normalerweise muss man sich auch einen neuen Stromzähler einbauen. Dieser darf nämlich nicht rückwärtslaufen. Diesen Zähler soll man nach dem Gesetzentwurf erst später einbauen dürfen.
Auch auf den Dächern von Mehrfamilienhäusern soll es in Zukunft einfacher sein, Solarpaneele zu installieren. Hierbei soll die Menge der Angaben, die gemacht werden müssen, drastisch sinken.
Außerdem soll es eine Überarbeitung des Mieterstrom-Modells geben. Wie das Mieterstrom-Modell funktioniert, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Der Bundesverband Solarwirtschaft hat den vorgeschlagenen Gesetzesentwurf positiv bewertet, da er zu einer Reduzierung der bürokratischen Belastung führen würde. Die Reform des Gesetzes liegt nun beim Bundestag, der über die Pläne beraten und letztendlich darüber entscheiden wird. Das langfristige Ziel der Regierung ist es, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 80 Prozent zu erhöhen. Im letzten Jahr betrug dieser Anteil 46 Prozent. Die Fotovoltaik-Kapazität wurde laut Ministerium im letzten Jahr um etwa 7,5 Gigawatt erweitert. Bis Juli dieses Jahres sind bereits wieder mehr als 7,5 Gigawatt hinzugekommen. Es wird erwartet, dass der Zuwachs im zweistelligen Bereich liegen wird.
Wie der weitere Verlauf des Gesetzentwurfs sein wird, erfahren sie hier beim Vermieterclub. Um nichts zu verpassen, werden Sie jetzt Mitglied.
Autor: Paul Kube, Vermieterclub e.V.
Bildnachweis: Freepik
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